Aktion "Wahre Kosten" von Penny ist ein totaler Flop 🤪
Gestern, am 31.07 hat der Discounter Penny eine PR Aktion gestartet, in der dieser für 10 ausgewiesene Lebensmittel eine Woche lang die "Wahren Kosten" verlangt. Dabei bekommen Artikel wie Wiener Würstchen und eine beliebte Käse Sorte ein teils bis zu 94% erhöhtes Preisschild. Diese Erhöhungen sollen den Ausgleich für die Umweltschäden darstellen, die die Produktion des Artikels verursacht. Warum diese Aktion bereits jetzt sehr schlecht ankommt und diese sehr schlecht durchdacht ist zeige ich euch im laufe dieses Artikels auf.
Ein Haufen an berechtigter Kritik
Wenn man sich nun die Kritikpunkte der verschiedenen Branchen und Interessengruppen anschaut, fragt man sich schnell, wer diese Aktion bei der Penny Unternehmensführung durchgewunken hat. Aber gehen wir lieber auf die genannten Kritikpunkte ein. Der erste Kritikpunkt ist eine undurchsichtige Preisgestaltung der "Wahren Kosten". Wie diese Zustande kommt und ob die Zahlen wirklich das widerspiegeln was ein Produkt wirklich kosten sollte kann das Unternehmen faktisch nicht belegen. Auch interessant ist, dass diese Aktion nur auf Deutschland begrenzt ist, während in anderen Ländern in der die Penny Group unterwegs ist, diese scheinbar keine größere Bedeutung hat. Da gibt es die beliebten Würstchen weiterhin zum alten Preis. Aber nicht nur von der Verbraucherseite gibt es viel Kritik. Der Bauernverband bemängelt, dass den "Wahren Kosten" keine fairen Anbaukosten beigesteuert worden sind und die Margen des Lebensmittelkonzerns, zum Vorteil von diesen, erhöht worden sind. Jetzt könnte man zuletzt annehmen, dass die ganze Aktion als eine Moralaktion des Unternehmens geplant worden ist, jedoch klappt das ebenfalls überhaupt nicht. Dem Unternehmen wird Greenwashing vorgeworfen, da sie mit der Aktion zwar das Umweltbewusstsein stärken wollen, gleichzeitig es aber schädigen, da Sie die Preise für stark umweltschädliche Produkt wieder senken. Alles im allen für Penny ein kompletter Griff ins Klo.
Ein sehr schlecht gewählter Zeitpunkt
Egal was man von der ganzen Aktion hält, ist der Zeitpunkt dieser ebenfalls sehr schlecht gewählt worden. Man darf nicht vergessen, dass viele Leute von der Inflation gebeutelt sind und es seit langem nicht so viele Menschen in Deutschland gab, die jeden Cent umdrehen müssen. Außerdem ist die Stimmung für Green Politik durch das Heizungsgesetz und die Aktionen der Letzten Generation mehr als nur aufgeheizt. Ob nun Preiserhöhungen und Green Zwang in den aktuellen Zeiten als eine gute PR Strategie angesehen werden kann ist eher zu bezweifeln. Ein Hinweisschild zu den "Wahren Preisen" ohne eine aktuelle Preiserhöhung wäre wohl eine bessere Entscheidung gewesen.
Fazit der Aktion "Wahre Preise"
Im Großen und Ganzen ist die Aktion ein totaler Flop. Anstatt für ein umdenken beim Verbraucher zu sorgen, gießt es nur weiter Öl ins Feuer der angeheizten Thematik. Für Penny als Unternehmen wird es bis auf wenige Leute, die das Unternehmen nach der Aktion boykottieren werden nicht viel ändern. Immerhin sind wir Menschen Gewohnheitstiere, die sich nicht gern umstellen wollen und somit weiter zum "Händler unseren Vertrauens" gehen werden.
Dazu kommt noch, dass der WDR bei einer "Reportage" das Interview einer Penny-Kundin ausstrahlte, die wider Erwarten voll Begeisterung für die absurde Preisaktion war. Es stellte sich heraus, dass diese Kundin "zufälligerweise" selbst WDR-Mitarbeiterin war!
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/medien/wdr-gibt-eigene-mitarbeiterin-als-penny-kundin-fuer-interview-aus-19076276.html
Ja das habe ich im Nachhinein auch mitbekommen. Aber wie zu erwarten war der Aufschrei erst sehr groß und nach 2 Tagen hat keiner mehr darüber gesprochen, als wäre nie was passiert.