Filmgeschichte: Deutschlands erster SF Film?
Man beachte das Fragezeichen in der Überschift, denn natürlich kennt jeder den berühmten und wegweisenden (und ziehmlich abgefahrenen) Fritz Lang Film "Metropolis" von 1927. Auch den könnte man, guten Gewissens, als Science Fiction Film bezeichnen. Jedoch hat Metropolis mehr eine zukünftige Gesellschaftsform zum Thema, als zukünftige Technik und insbesondere Raumfahrt.
Doch schon ein Jahr danach, 1928, hat sich Fritz Lang genau diesem Genre der SF angenommen, was wohl allgemein weniger bekannt ist. Nämlich mit seinem Film "Frau im Mond".
Hierbei handelt es sich um die Darstellung einer Reise zum Mond, und zwar in erstaunlich realistischer Weise. Und noch bemerkenswerter: einer der Reisenden ist eine Frau! Das hat selbst die NASA bei den richtigen Mondmissionen nicht geschafft.
Natürlich ist auch dieser Film ein Stummfilm. Ich poste hier die Version mit deutschen Zwischentiteln, bei der der Anfang etwas vermurkst ist, eine englische Version gibt es aber auch wo das besser ist. Ebenso typisch für Lang Filme: sie sind lang :) - dieser hier gut 2-einhalb Stunden.
Hier also "Frau im Mond"
Bemerkenswert finde ich wie die technischen Aspekte beschrieben werden, deutlich realistischer als bei vorherigen Filmen. Zumindest gemessen an dem damaligen Wissensstand.
Ich versuche mir vorzustellen, wie das alles auf die damaligen Zuschauer gewirkt haben muß. Für uns heute ist das alles ja nicht so sensationell, 50 Jahre nach den Mondlandungen und als Zuschauer bei Marsmissionen und all dem. Aber ende der 20er... wow!
Das erinnert mich daran, das ich noch etwas zu dem Perry Rhodan Film anmerken wollte, zu dem ich neulich gepostet hatte - https://hive.blog/hive-166847/@beatminister/perry-rhodan-dann-doch-lieber-in-heftform - ist darin jemand etwas aufgefallen? Ich meine die Räder des "Mond Rover" den Rhodan und seine Kumpel benutzen (leider nur kurz) - das ist ein Design, das als der "heiße Scheiß" bei Mars Rovern gilt. Und selbst für eine ganz neue Art von luftlosen Autoreifen wurde es benutzt. Natürlich nicht aus Stahlblech wie im Film, aber vom Prinzip her. Es bietet hohe Stabilität, hat aber federnde Eigenschaften ohne Gummi und Luft zu verwenden. Das ist nämlich auf Mond oder Mars nicht wünschenswert, da dort ein "Plattfuß" das Ende der Mission bedeuten würde.
Wo die italienischen Bühnenbildner dieses Design mitte der 60er herhatten, ist mir ein echtes Rätsel.
Also, viel Spaß und gutes Sitzfleisch, euer